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Herbstputz im Strickstudio

Strickstudio aufräumen – wenn Ordnung zur Herzenssache wird


Stuhl mit gestrickten Pullovern und Kerzen

Es ist Herbst – die Jahreszeit, in der das Licht weicher wird, die Luft kühler und die Gedanken ruhiger.

Und irgendwann kommt dieser Moment, an dem ich beschließe:

Heute wird aufgeräumt.


Zwischen Garnkörben, Wollproben und alten Notizbüchern liegt so viel mehr als nur Material

Ich öffne Schubladen, ziehe vorsichtig kleine Strickstücke hervor – manche längst vergessen, andere wie alte Freunde.


Und plötzlich wird aus dem Aufräumen eine Reise durch die Zeit.



Kleine Schätze und alte Begleiter

Da ist das Shirt, das ich an einem heißen Sommertag entworfen habe – ich erinnere mich an das offene Fenster, das Rauschen der Blätter, den Duft von Kaffee.

Oder das Tuch, das mich durch eine schwierige Phase begleitet hat – unzählige Reihen, gestrickt mit Tränen und Hoffnung zugleich. Und dann die kleinen Probestücke – winzige Ideenfragmente, manche skurril, manche zauberhaft, alle Teil meines Weges.


Es gibt Designs, die lösen die schönsten Gefühle der Erinnerung in mir aus – Wärme, Freude, Leichtigkeit. Und dann gibt es die anderen: jene, die eigentlich zauberhaft sind, aber schwierige Momente in sich tragen. Sie sind wie stille Begleiter durch schwere Zeiten gewesen – sie haben geholfen, Erlebnisse zu verarbeiten, Gedanken zu sortieren, Tränen zu trocknen. Doch meist liegen sie gut versteckt – weil sie nicht nur Wolle und Muster sind, sondern auch Emotionen, die man nicht jeden Tag hervorholen möchte.


Hände, die in einer Schublade alte Strickstücke hervorholen

Ordnung im Raum – Ruhe im Inneren

Ich merke, wie still es um mich wird. In diesem Moment begreife ich, dass Ordnung schaffen im Strickstudio nicht nur äußerlich geschieht. Es ist, als würde ich Schicht für Schicht Erinnerungen sortieren – nicht, um sie loszuwerden, sondern um ihnen Raum zu geben.



strickende Hände

Stricken als Meditation

Stricken ist Erinnerung, Meditation und Ausdruck zugleich.

Es hilft uns, Tempo herauszunehmen, achtsam zu werden – und gleichzeitig kreativ zu bleiben.

Wir erschaffen nicht nur Kleidung, sondern Gefühle.


Etwas, das wärmt, tröstet und inspiriert.



Kreative Ordnung schaffen – Platz für neue Ideen

Einige Stücke wandern zurück in die Schublade – sorgfältig gefaltet, wie kleine Schätze.

Andere dürfen gehen, Platz machen für Neues.

Und während ich die letzten Wollreste in Körbe lege, spüre ich dieses warme, zufriedene Gefühl:

Alles hat seine Zeit - Auch im Strickstudio - Auch im Leben.


gestricktes, ein Buch und eine Tasse

Vielleicht ist genau das das Schönste am Stricken:

Dass jede Masche eine Geschichte erzählt – und wir selbst entscheiden, wie sie weitergeht.


Am Ende des Tages ist der Raum aufgeräumt – und bin ich es auch.


Bereit für neue Maschen, neue Geschichten, neue Ideen.



🤍 Herzliche Grüße Sabine










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